| Antragsteller*in: | Frank Schulz (KV Düsseldorf) |
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RRL2: Bewerbung Ratsreserveliste Frank Schulz
Selbstvorstellung
Integrierte Stadtentwicklung ist Demokratieförderung
Schon früh habe ich gemerkt, dass mich die Dynamiken von Städten faszinieren und ich seitdem die Entwicklung einer nachhaltigen, demokratischen und eine für alle nutzbare Stadt verwirklichen möchte. Die derzeitigen gesellschaftlichen Veränderungen zeigen, dass Stadt mehr denn je ein Ort des Austausches sein muss, in dem demokratische Prozesse ge- und erlebt werden. Es liegt daher vor allem auch an uns Grünen, der Stadtentwicklung den richtigen Anstoß zu geben, damit sie sich in diese Richtung bewegen kann. Das ist mein zentrales Anliegen, das ich mit meiner Kandidatur verfolge.
Demokratie fängt auf der Quartiersebene an
Insbesondere die integrierte Stadtentwicklung ist für mich ein zentrales Anliegen, da sie es ermöglicht, auf Basis einer umfangreichen Beteiligung und Analyse abgestimmte Ziele und Maßnahmen zu entwickeln, um ein Quartier weiterzuentwickeln und Menschen eine Perspektive zu geben. Wichtiger Kernpunkt ist der Diskurs über die Ziele und Ausrichtung eines Quartiers und dabei auch das Offenlegen von Konflikten und notwendigen Veränderungen. Das Aushandeln dieser Themen ist für mich die Basis einer demokratischen Gemeinschaft, da es darum geht, die Belange der anderen zu hören, sie zu verstehen und gemeinsame Lösungen zu finden. Hierfür muss es geeignete Anlässe und vor allem öffentliche Orte des Austauschs geben.
Ich möchte erreichen, dass Stadt gerecht bleibt und der öffentliche Raum als wichtigstes Rückgrat der städtischen Gemeinschaft für alle nutzbar ist. Um dies zu gewährleisten, muss sich vor allem der motorisierte Individualverkehr verändern, da er derzeit viel zu viel Raum einnimmt und andere Gruppen (vor allem Zufußgehende) zu stark verdrängt und ihnen keine ausreichenden Entfaltungsmöglichkeiten lässt.
Ich setze mich daher seit dem Beginn meiner Mitgliedschaft bei den Grünen 2005 für die integrierte Stadtentwicklungspolitik ein. Dazu gehören der schonende Umgang mit Flächen, die Durchmischung von Quartieren, bezahlbares Wohnen sowie die kurzen Wege zu allen wichtigen Einrichtungen des täglichen Bedarfs. Nicht zuletzt setze ich mich in diesem Kontext auch für eine grüne Verkehrswende sowie für eine gemeinwohlorientierte Bodenpolitik ein.
Wo komme ich eigentlich her?
Ich bin 1979 in Bochum geboren, wo ich eine sehr lange Zeit meines Lebens verbracht habe. Beim dortigen Ortsverband habe ich viele Jahre die AG Verkehr und Stadtentwicklung geleitet. Von 2014-2018 war ich in Bochum Sachkundiger Bürger im Ausschuss für Planung und Grundstücke und habe meine Fraktion tatkräftig unterstützt. An diese Tätigkeit habe ich nach meinem Umzug nach Düsseldorf 2018 fast nahtlos angeknüpft. 2020 wurde ich als einer von 22 Ratsleuten zum ersten Mal in den Rat der Stadt Düsseldorf gewählt und habe mich als planungspolitischer Sprecher im Ausschuss für Modernisierung und Wohnungswesen sowie im Ausschuss für Planung und Stadtentwicklung politisch engagiert. Im Juli 2024 hat die Fraktion Mirja Cordes und mich zum Fraktionssprecher*innenteam gewählt. Daher kandidiere ich dieses Mal auf dem Listenplatz 2, da ich diese Aufgabe gerne gemeinsam mit Mirja auch in den nächsten 5 Jahren fortsetzen möchte.
Hauptberuflich arbeite ich als Stadtplaner bei der Stadt Mönchengladbach und bin dort Koordinator für Stadterneuerung. Dort beschäftige ich mich derzeit mit dem klima- und sozialgerechten Umbau der gesamten Innenstadt, eine spannende Herausforderung, die langsam erste sichtbare Früchte trägt. Mir sind also beide Seiten des politischen Entscheidungsprozesses vertraut; die politische Debatte auf der einen und die Strategien der Verwaltung auf der anderen Seite, um ebendiese Debatten zu steuern und zu bedienen.
Mein dazugehöriges Studium habe ich in Dortmund und Barcelona absolviert. Bevor ich nach Mönchengladbach kam, habe ich in Düsseldorf in der Innovationsagentur Stadtumbau NRW gearbeitet, um zwei Jahre später wieder eine halbe Stelle an der TU Dortmund anzunehmen und zu promovieren. Die andere halbe Stelle habe ich weiterhin in der freien Wirtschaft ausgeübt, wo ich bei einem Planungsbüro in Dortmund als Planer und Prokurist gearbeitet habe.
Meine Schwerpunkte der nächsten 5 Jahre im Rat der Stadt Düsseldorf
Das Thema Demokratieförderung bzw. -bildung liegt mir im Kontext der Stadtentwicklung sehr am Herzen. Daher möchte ich mich dafür einsetzen, dass wir mehr integrierte Erneuerungsprozesse in den Quartieren anstoßen. Die planerischen Grundlagen dafür hat das Raumwerk D gelegt, wir müssen allerdings jetzt endlich in eine Umsetzung der dort genannten Maßnahmen kommen.
Durchmischte Quartiere können nur dann erhalten werden, wenn die Grundvoraussetzungen stimmen. Das gegenseitige Kennenlernen und der Austausch zwischen unterschiedlichen Lebensmodellen führen zu mehr Verständnis und Verständigung. Daher müssen wir weiter an einer sozialgerechten Bodenpolitik arbeiten, Quartiere vor Verdrängungsprozessen schützen und den Bestand klima- und sozialgerecht weiterentwickeln.
Nicht zuletzt muss der öffentliche Raum weiterentwickelt werden. Dazu gehört auch die gerechte Nutzung von Straßen und Plätzen in dieser Stadt. Wir müssen in den Nachbarschaften Orte der Begegnung schaffen und nicht nur zum Abstellen von Fahrzeugen.
Neue Quartiere müssen ebenso integriert gedacht werden und von ganz unterschiedlichen Bevölkerungsgruppen bewohnt werden können. Die Grundlage dafür setzt das Wohnbaulandmodell, das in Teilen weiterentwickelt werden muss, um noch besser zu werden.
Für diese Agenda setze ich mich in den nächsten fünf Jahren ein, sie bildet die Grundlage für meine politische Haltung, die ich bei jeder Entscheidung zugrunde legen werde. Ich hoffe auf eure Zustimmung und euer Vertrauen, dieses Mandat weiterhin ausüben zu dürfen.
- Alter:
- 46
- Geschlecht:
- Männlich
- Stadtbezirksgruppe:
- 3
- Politik-Schwerpunkte:
- Stadtentwicklung, integrierte Stadterneuerung, Wohnen, Bauleitplanung, informelle Planung, Beteiligung
